Auch wir haben unsere Rituale an Weihnachten. Dinge, ohne die das Fest nicht das Fest wäre.
Ich schmücke das Wohnzimmer und ganz besonders die Tafel für das gemeinsame Abendessen mit der Familie. Wir sind am heiligen Abend immer acht Gäste am Tisch. Vier Generationen verbringen einen wunderbaren Nachmittag und Abend. Die Tischdekoration macht mir besondere Freude und es gibt dabei auch immer eine kleine Erinnerung für jeden Gast zum Mitnehmen.
Jedes Jahr wieder denke ich, es kann mich nichts mehr überraschen, da ich alles schon kenne, die Abläufe feststehen, die einzelnen Stationen zigmal besucht sind. Und bereits die erste Station an diesem Heiligabend brachte mich zum Staunen. Wir gehen immer um 16 Uhr in den Krippenspiel-Gottesdienst. Alles läuft ab wie immer, bis plötzlich eine der Konfirmandinnen das Ave Maria singt. So schön singt mit ihren 14 Jahren, dass mir ohne dass ich es aufhalten kann die Tränen runterkullern. Und schon ist sie da, diese ganz zauberhafte Weihnachtsstimmung.
Schon ist da diese ganz besondere Stimmung
Wieder zu Haus angekommen, poltert der Weihnachtsmann noch durch das Haus und die Kinder gehen kurz spielen, bis sich alle versammelt haben zur Bescherung. Das Wohnzimmer erstrahlt im Glanz des Baumes. Ich trauere wie jedes Jahr etwas den echten Kerzen nach. Ihr Licht ist einfach schöner. Aber die elektrischen Lichter sind kindersicher und irgendwann ist ja auch die Kleine groß genug. Weihnachtsmusik erklingt und die Kinderaugen kleben gebannt an den Päckchen, die sich unterm Baum stapeln.
Die große Maus bekommt nun ihren Moment und begeistert nicht nur Großeltern und Ur-Oma mit ihrem sicher vorgetragenen Gedicht.
Und dann Bescherung, es wird ausgepackt. Immer ein Paket nach dem anderen. Jedes Geschenk wird allen gezeigt und von allen bestaunt. Mehr als einmal klingt ein aufgeregtes „Mama, Mama, guck mal …!“ durch das Wohnzimmer und mein Herz macht einen Hüpfer. Wir Erwachsenen erfreuen uns mehr an der überschäumenden Freude der Kinder als an unseren eigenen Geschenken. Weihnachten ist um vieles schöner, wenn man mit Kindern feiert. Deshalb genieße ich das Fest jetzt in großen Zügen. Zu schnell werden die Mäuse groß!
Was kommt heute auf den Tisch?
Erst nach geraumer Zeit sitzen alle am festlich gedeckten Tisch und schmausen. Nach dänischem Rezept eingelegtes Schweinefilet gehört schon seit vielen Jahren in unsere Familienküche und wird von allen gern gegessen. Besonders der Opa liebt es. Von der Oma und dem Onkel zubereitet, brutzelt es während der Bescherung in der Küche zu Ende. In diesem Jahr treffen wir genau das richtige Maß. Alle haben geschlemmt, aber keiner ist vollgestopft.
Und dann wird gebaut und gespielt. Jetzt ist auch Zeit die Spielzeugkartons zu öffnen, die so kompliziert verpackt sind, dass Mama und Papa ihnen mit Werkzeug zu Leibe rücken müssen. Und langsam, ganz langsam klingt der Abend aus.
In den nächsten Tagen steht bei uns die Familie im Vordergrund. Wir Eltern genießen es, einfach mal Zeit zu haben und meine große Tochter plant bereits das nächste Fest: Silvester!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen gemütlichen und gesunden Ausklang des Jahres und ein glückliches Jahr 2012.
Ihre Mama Peggy