Dass Kleinkinder hin und wieder spucken ist völlig normal und meist kein Grund zur Sorge. Magenprobleme können auftreten, weil Kinder etwas Falsches oder zu viel gegessen haben, sich aufgeregt haben oder reisekrank werden. Ein Virus kann natürlich auch Ursache sein.
Nur in seltenen Fällen ist ein Arztbesuch notwendig. Für euch als Eltern ist es aber trotzdem wichtig zu wissen, was bei Erbrechen zu tun ist und welche Symptome auf eine ernsthafte Krankheit hinweisen könnten.
Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein
Wenn sich Kleinkinder übergeben, sind die Ursachen meist harmlos. Oft sind es Kleinigkeiten, denn der kleine Magen ist noch sehr empfindlich. Ein zu kaltes Getränk, verdorbene Lebensmittel, zu viel durcheinander gegessen, Vorfreude, zu viel Sonne oder ein aufregendes Erlebnis gehören zu den Ursachen.
Kommt zu der Übelkeit Fieber hinzu, liegt vermutlich ein grippaler Infekt vor. Erbrechen, Fieber und gleichzeitiger Durchfall deuten meist auf einen Magen-Darm-Virus hin.
In seltenen Fällen kann die Ursache für Übelkeit bei Kleinkindern aber auch auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten. In Verbindung mit starken Schmerzen im Unterbauch könnte zum Beispiel eine Blinddarmentzündung vorliegen. Auch bei Harnweginfektionen oder Hirnhautentzündung (kommt zum Glück extrem selten vor) gehören Übelkeit und Erbrechen zu den Symptomen.
Was ist bei Erbrechen zu tun?
Wenn euer Kind Bauchschmerzen hat und bzw. oder es über Übelkeit klagt, solltet ihr einen Eimer und Handtücher griffbereit haben. Oft schaffen es Kleinkinder nicht rechtzeitig ins Badezimmer. Hat sich euer Kind übergeben, sollte es sich hinlegen. Ein kühles Tuch auf der Stirn verringert das Schwindelgefühl. Gegen den schlechten Geschmack im Mund hilft das Ausspülen mit Wasser.
Wenn sich ein Kleinkind mehrmals hintereinander erbricht, dann ist das Austrocknungsrisiko sehr hoch. Versucht eurem Kind schluckweise und in kurzen Abständen kleine Mengen leicht gesüßten Fenchel-, Pfefferminz-, Kamillentee oder stark verdünnten schwarzen Tee zu geben. Feste Nahrung sollte euer Kind erst bekommen, wenn es diese möchte. Ruhe und Schlaf helfen eurem Kind, damit es wieder zu Kräften kommt.
Wann ein Arztbesuch notwendig ist
Übelkeit und Erbrechen können in seltenen Fällen auch auf ernsthaftere Erkrankungen wie z.B. Blinddarmentzündung, Harnwegsinfektionen oder Hirnhautentzündung hinweisen.
Einen Kinderarzt aufsuchen solltet ihr, wenn euer Kind zusätzlich zum Erbrechen hohes Fieber bekommt, das sich nicht senken lässt, über Schmerzen beim Wasserlassen klagt, Blut spukt, Kopfschmerzen oder starke Bauchschmerzen hat, wenn es keine Flüssigkeit zu sich nimmt, es auffällig apathisch wirkt und wenn es sich nach einem Sturz oder Unfall übergibt.
Ein Baby, das nach vier Stunden immer noch wiederholt erbricht, sollte auch unbedingt von einem Arzt untersucht werden.
Erbrechen verhindern und vorbeugen
Wenn ihr Kinder habt, die auf Reisen, bei zu viel Stress oder Bewegung, aber auch bei starkem Husten spucken, dann könnten diese Tipps helfen:
- Bei Reiseübelkeit: Wenn ihr wisst, dass euer Kind an Reiseübelkeit leidet, dann solltet ihr auf einer längeren Fahrt unbedingt öfter anhalten. Frische Luft beruhigt den Magen. Es kann auch helfen, wenn euer Kind etwas im Magen hat. Kekse, Bananen und Äpfel eignen sich vor der Fahrt gut, um den Magen zu beruhigen. Ausreichend Flüssigkeit ist auch wichtig. Im Auto sollte euer Kind so sitzen, dass es aus der Vorderscheibe blicken kann. Bewegungen, die am Seitenfenster vorbeiziehen, können die Übelkeit nämlich verschlimmern.
- Bei Stress: Wenn euer Kind bei Stress mit Übelkeit und Erbrechen reagiert, dann solltet ihr darauf achten, dass es so wenig Hektik wie möglich ausgesetzt ist. Grummelt der Magen, dann helfen kleine Mengen gesüßter Getränke, um Erbrechen zu verhindern. Leicht gesüßter Tee, Limonade oder auch ein Eis am Stiel helfen den Magen zu beruhigen. Säurehaltige Säfte (z.B. Orangensaft) hingegen sollten vermieden werden, denn sie können die Magenprobleme verschlimmern.
- Bei Bewegung: Es gibt Kinder, die sich bei zu viel Bewegung und Aufregung übergeben müssen. Achtet darauf, dass euer Kind beim Spielen immer wieder Pausen einlegt, sich kurz hinsetzt und ruhig durchatmet. Wenn es etwas isst, sollte es am Tisch sitzen und nicht herumrennen.
- Bei Husten: Wenn euer Kind stark hustet und dazu neigt, sich dabei zu übergeben, solltet ihr ihm Hustensaft oder Hustenblocker geben. Besprecht dies aber vorher unbedingt mit eurem Kinderarzt!
Nicht immer äußern sich die körperlichen Beschwerden bei einem Kind durch sichtbare Symptome wie Husten oder Schnupfen. Auch das Kind selbst kann seine genauen Beschwerden nur schwer zuordnen, weshalb es außer mitzuteilen, dass es ihm nicht gut geht, nicht viel tun kann. Eltern sollten dann reagieren und einen Kinderarzt aufsuchen, der die genauen Ursachen für die Schmerzen identifizieren und eine passende Behandlung anbieten kann.