Die Vorbeugung vor lebensbedrohlichen Krankheiten ist ein unglaublich wichtiges Thema! Damit euer Kleines frühzeitig gegen gefährliche Infektionen geschützt ist, impfen Ärzte nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut in Berlin (STIKO) ab Vollendung des zweiten Lebensmonats. Hier bekommt ihr einen Überblick über die einzelnen Impfungen, die Kinder in Deutschland als Grundimmunisierung erhalten sollten, und welchen Schutz sie bieten.
Impfungen im 3. bis 4. Lebensmonat
Im dritten bis vierten Lebensmonat sollte die erste Sechsfachimpfung stattfinden, die nach einem Monat, nach zwei Monaten und dann nach einem Jahr wiederholt wird. Diese Impfung für Babys umfasst den Schutz gegen folgende Krankheiten:
- Tetanus: Auch Wundstarrkrampf genannt, ist Tetanus eine meist tödlich verlaufende Erkrankung, welche die muskelsteuernden Nervenzellen befällt und dadurch Lähmungen und Muskelkrämpfe verursacht. Die Krankheit wird durch das Gift eines Bakteriums (Clostridium tetani) hervorgerufen. Da diese Bakterien nahezu überall verbreitet sind, kann man ihnen kaum aus dem Weg gehen. Eine Tetanus-Impfung ist der einzige Schutz!
- Diphterie: Das typische Symptom der Diphterie ist ein weißlich-grauer Belag im Rachen, der die Atemwege lebensbedrohlich verengen kann. Vom Erreger gebildete Giftstoffe können das Körpergewebe schädigen, insbesondere das Herz ist oft betroffen.
- Kinderlähmung Polio: Poliomyelitis ist eine Erkrankung des Nervensystems, insbesondere des Rückenmarks, die zu bleibenden Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann. Dank der konsequenten Impfung gibt es heute in Deutschland keine Polio mehr.
- Hepatitis B: Mit rund 350 Millionen chronisch infizierten Menschen ist diese Lebererkrankung weltweit die häufigste Virusinfektion. Der Hepatitis B-Virus wird über Blut und Sperma übertragen. Auch wenn Säuglinge nicht zur Risikogruppe zählen, empfiehlt die STIKO diese Impfung.
- HIB: Das Bakterium namens Hämophilus influenzae Typ B (kurz HIB) findet sich oft bei gesunden Menschen im Nasen-Rachen-Raum. Meist verläuft eine durch HIB hervorgerufene Erkrankung relativ harmlos als Halsentzündung. Bevor es die vorbeugende Impfung gab, waren eine gefährliche Entzündung des Kehlkopfes und eine besonders schwere Form der Hirnhautentzündung gerade bei Kleinkindern sehr gefürchtet.
- Keuchhusten: Auch als Pertussis bezeichnet, ist Keuchhusten eine akute Infektion der Atemwege durch das Bakterium Bordetella pertussis. Typischstes Symptom sind heftige Hustenanfälle mit herausgestreckter Zunge, die mehrere Wochen andauern.
Impfungen ab dem vollendeten 11. Lebensmonat
Außerdem wird von der STIKO ab dem vollendeten 11. Lebensmonat eine zweimalige kombinierte Schutzimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung) empfohlen. Diese Dreifachimpfung kann mit einer Impfung gegen Windpocken kombiniert werden.
- Masern: Diese hochansteckende Virusinfektion mit typischem Hautausschlag (rote Flecken, die sich im Gesicht, Körper, Armen und Beinen verteilen) beginnt mit Schnupfen, Bindehautentzündung und Fieber. Besonders gefürchtet ist die durch das Masernvirus hervorgerufene Gehirnentzündung (Enzephalitis).
- Mumps: Mit Mumps, auch Ziegenpeter genannt, bezeichnet man eine Erkrankung der Ohrspeicheldrüsen. Symptome einer unkomplizierten Mumpserkrankung sind Fieber, Kopfschmerzen, geschwollene Speicheldrüsen und Bauchschmerzen. Bei Mitentzündung des Hörnervs kann es im schlimmsten Fall zu Schwerhörigkeit oder Taubheit kommen.
- Röteln: Eine Rötelninfektion bei Kindern ist zunächst harmlos. Sie zeigt sich durch geschwollene Lymphknoten und einen feinfleckigen Hautausschlag, der sich über den Körper verteilt. Gefährlich sind Röteln in erster Linie für das ungeborene Baby. Erkrankt eine Schwangere an Röteln, kann es beim Kind zu schweren Fehlbildungen kommen. Daher sollten vor allem Mädchen schutzgeimpft werden. Aber auch Jungs werden geimpft, sodass sie keine Schwangeren anstecken können.
- Windpocken: Seit Juli 2004 ist in Deutschland die Windpocken-Impfung empfohlen. Wegen der hohen Infektionsgefahr bekommen die meisten Menschen schon als Kind Windpocken. Auf der Haut und an den Schleimhäuten entstehen juckende Bläschen, die nach und nach austrocknen. In seltenen Fällen kann eine Mittelohr-, Lungen- oder Gehirnentzündung auftreten.
Impfungen ab dem 12. Lebensmonat
Zu den zwölf empfohlenen Impfungen für Kleinkinder gehört auch der Schutz vor Pneumokokken und Meningokokken. Geimpft wird ab dem 12. Lebensmonat.
- Pneumokokken: Pneumokokken sind Bakterien, die verschiedene Erkrankungen verursachen können. Dazu gehören Lungen-, Hirnhaut- oder Mittelohrentzündung. Besonders gefährdet sind Babys, Kleinkinder und ältere Menschen.
- Meningokokken: Meningokokken können eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung auslösen. Leider sind besonders häufig Kleinkinder davon betroffen. Sehr hohes Fieber, das schnell auf über 40 Grad Celsius ansteigt, ist das Hauptsymptom. Impfen ist die beste Vorbeugung!
Selbstverständlich steht die Gesundheit eures Babys an allererster Stelle. Nehmt daher die Empfehlungen der STIKO ernst und lasst euer Kind impfen! Frühzeitiges Impfen, ein inniger und liebevoller Nestschutz und Stillen sind die beste Rundum-Vorsorge für euren kleinen Schatz.