Immer mehr werdende Mamis entscheiden sich während der Geburt ihres Babys für eine PDA.
Grund dafür: Die Peridural- bzw. Epiduralanästhesie sorgt für eine schmerzfreie Geburt bei vollem Bewusstsein. Auch die sehr gute Verträglichkeit für Mutter und Kind ist für viele ein starkes Argument dafür.
Doch was genau ist eine PDA und welche Faktoren sprechen für, welche gegen sie?
Damit ihr vor der Entbindung bestens über die Möglichkeiten der Schmerzlinderung informiert seid, erfahrt ihr alles Wichtige hier.
Was ist eine PDA?
Jeder Frau bleibt selbst überlassen, wie viel Schmerz sie bei der Geburt ihres Kindes aushalten möchte.
Bei der PDA-Methode bleiben Gebärende mit Hilfe einer regionalen Betäubung zwar wach, verspüren aber keine bzw. weniger Wehenschmerzen.
In den letzten zehn Jahren hat sich in Deutschland der Anteil an Babys, die mit einer PDA geboren werden, von zehn auf rund 20 Prozent verdoppelt.
Wie funktioniert die PDA?
Der behandelnde Anästhesist spritzt der Frau während der Geburt ein lokal betäubendes Medikament in den Epi- bzw. Periduralraum (der Raum zwischen den äußeren Schutzhüllen des Rückenmarks).
Die Nervenfasern für Unterbauch und Beine werden vom Lokalanästhetikum erreicht und betäubt, sodass der vom Unterbauch kommende Wehenschmerz an dieser Stelle blockiert wird und nicht mehr ans Gehirn weitergeleitet wird.
Ein Katheder ersetzt nach dem Einstechen die Nadel – so kann das Medikament bei Bedarf in Zeitabständen erneut nachgegeben werden.
Was sind die Vorteile einer PDA?
Grundsätzlich raten Hebammen, dass jede Frau mit einer normalen Schwangerschaft erst einmal versuchen sollte, das Kind ohne Schmerzmittel zur Welt zu bringen.
Fragt die Frau während der Entbindung jedoch nach einer PDA, wird dieser Wunsch in der Regel auch erfüllt. Geburtshelfer bieten die PDA von sich aus an, wenn etwa die Geburt ins Stocken gerät, die Frau über unerträgliche Schmerzen klagt oder sehr abgekämpft ist.
Die PDA hilft der Gebärdenden sich während der Geburt zu entspannen und Kraft zu schöpfen. Sie wird gerne als „Rettungsanker im Wehensturm“ bezeichnet. Sie ist heutzutage das gängigste schulmedizinische Mittel gegen Geburtsschmerzen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Nach ungefähr einer Viertelstunde lässt die PDA den Wehenschmerz auf ein erträgliches Maß schwinden. Das Medikament geht nicht auf das Kind über und ist auch für die werdende Mama gut verträglich.
Ein weiterer Grund für die gestiegene Nachfrage ist die Einführung der „walking epidural“. Dabei können die Frauen trotz PDA durch die Kombination verschiedener Wirkstoffe auf den Beinen bleiben, weil der Wehenschmerz ausgeschaltet wird, nicht aber die Muskelkraft.
Einige Krankenhäuser bieten werdenden Müttern sogar an, die Dosierung der Medikamente per Knopfdruck selbst mitzusteuern.
Welche Nachteile und Risiken gibt es?
Neuste Studien belegen, dass die PDA eine Geburt um bis zu zwei Stunden verlängern kann.
Nebenwirkung einer PDA kann u.a. plötzlicher Blutdruckabfall sein. Vorsorglich kann die Blutmenge durch Infusion vor Einleiten des Schmerzmedikamentes erhöht werden.
Ein weiterer Nachteil der PDA ist, dass die Gebärende ihre Blasenfunktion nicht mehr willkürlich steuern kann und zusätzlich ein Blasenkatheter gelegt werden muss. Durch Wassereinlagerungen im Gewebe kann das Einstechen der Injektionsnadel in den Wirbelkanal erschwert sein. Wird dadurch nicht tief genug gestochen, kann es vorkommen, dass die Narkose nicht richtig wirkt.
Wird dagegen zu tief gestochen, können lang anhaltende Kopfschmerzen in der Zeit nach der Narkose auftreten. Ist die Dosierung der PDA so hoch, dass eine völlige Unempfindlichkeit besteht, kann das Gefühl für die Wehen und das Mitpressen verloren gehen. In solchen Fällen kann es dazu kommen, dass die Geburt mittels Zange oder Saugglocke beendet werden muss.
Gibt es Alternativen?
Die gängigste Schmerzbehandlung während der Geburt ist die PDA, doch es gibt auch Alternativen. Natürliche Praktiken wie die Akupunktur oder Aromatherapie sind beliebte Methoden, liefern aber keine sichere Schmerzlinderung.
Daher an dieser Stelle ein paar medikamentöse Alternativen zur PDA:
– Opium: Um die Schmerzen während der Eröffnungsphase zu lindern, können wirksame Schmerzmittel aus der Stoffgruppe der Opiate eingesetzt werden. Sie dämpfen aber nicht nur die Schmerzempfindung, sondern engen häufig auch das Bewusstsein der Gebärenden ein, machen sie müde und teilnahmslos.
– Pethidin: Das Narkotikum ist zwar ein wenig „old school“, wird aber dennoch häufig benutzt. Es ist ein Morphiumabkömmling und wird während der Eröffnungsphase in verschieden hoher Dosierung in Oberschenkel oder Po injiziert. Pethidin verringert das Schmerzempfinden, weil es auf die Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark einwirkt – allerdings dauert es mindestens 20 Minuten bis es wirkt.
– Lachgas: Es gibt auch Schmerzmittel, die inhaliert werden können. Vorteil dieser Verabreichung ist, dass die Dosis selbst bestimmt werden kann. Einige Krankenhäuser bieten Lachgas an, das mit einer Gesichtsmaske eingeatmet wird.