Auch wenn Windeln sehr praktisch sind, wird es früher oder später Zeit, Adieu zu ihnen zu sagen.
Meist zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag fangen Kleinkinder an, sich für das Thema Töpfchen zu interessieren.
Jetzt kommen für euch die wichtigen Fragen auf: Wie fangen wir das Töpfchentraining an? Welche Ausstattung brauchen wir? Was tun bei kleinen Pannen? Wie sieht es nachts mit Windeln aus?
Weil dieses Thema in jeder Familie eine tragende Rolle spielt, widmen wir uns heute ganz dem „Sauberwerden“.
Wann ist mein Kind soweit?
Der Nerven- und Muskelkontrollapparat, der uns „dicht“ hält, reift langsam und sehr individuell heran. Genau wie beim Zahnen, Laufen- oder Sprechenlernen verläuft die Entwicklung bei manchen Kindern schneller als bei anderen.
Wenn ein 18 Monate altes Kind die Windel unbedingt loswerden möchte, kann selbst ein so früher Zeitpunkt genau der richtige sein. Im Durchschnitt kann man aber sagen, dass im dritten Lebensjahr die Kontrollfunktion bei praktisch allen Kindern so gut ist, dass zumindest tagsüber keine Windel mehr benötigt wird.
Mit vier Jahren sind 80 Prozent der Kinder fähig, rechtzeitig aufs Töpfchen oder Klo zu gehen.
Töpfchen oder Toilettensitz?
Ob Töpfchen oder Klositz – das ist tatsächlich eine reine Geschmacksfrage.
Bequemer ist es für euch natürlich, wenn ihr auch die „großen Geschäfte“ einfach mit dem Wasserschwall der Toilette wegspülen könnt. Und auch das Abputzen geht in Klo-Höhe leichter als auf dem Töpfchen.
Andererseits ist „mein Töpfchen“ ein privates Refugium, das dem Kind allein gehört und tatsächlich lieb gewonnen wird. Probiert einfach aus, was euerm Kind besser gefällt.
Von der Theorie zur Praxis
Am besten beginnt ihr das krampflose Töpfchen-Training im Sommer nach dem zweiten Geburtstag. Bei warmen Temperaturen merken die Kinder, dass das Leben ohne Windel viel angenehmer ist.
Zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag spricht euer Kind schon so gut, dass es euch mühelos mitteilen kann, wann es aufs Klo muss. Auch kann euer Kind jetzt so gut laufen, dass es den Weg zum Töpfchen oder der Toilette selbst bewältigen kann.
Übrigens sind Mädchen sehr oft früher „bereit“ als Jungs, weil sie von Geburt an einen Entwicklungsvorsprung haben und sich dies meist in allen Entwicklungsbereichen in der gesamten Kindheit und Teenagerzeit bemerkbar macht.
Praktische Tipps fürs Sauberwerden
Der beste Tipp beim Töpfchentraining heißt „Cool bleiben“. Nehmt das Thema nicht zu ernst und übt keinen Druck auf euch und euer Kind aus. Ihr werdet sehen, dass es dann viel entspannter und schneller vom Tisch ist, als ihr vermutet.
Die zweite goldene Regel beim Töpfchentraining heißt: Dranbleiben, aber ohne viel Tamtam. Je weniger Spektakel ihr macht, desto besser klappt der Übergang.
Und noch ein hilfreicher Tipp: Benutzt am Anfang des Trainings Windelhöschen mit weichem Bund, die einer Unterhose ähnlich sind. Damit kann euer Kind lernen, das Höschen selber hoch und runter ziehen.
Bleibt die Windel nachts an?
Die meisten Kleinkinder behalten selbst nach dem Trocken werden nachts noch eine Windel an. Erstens ist es so aufwendig, das Bett nachts sauber zu machen. Zweitens ist ein zuverlässiges Blasengefühl bei kleinen Kindern im Schlaf eine Ausnahme. Manche Kinder schaffen es zwar sofort, bei den meisten dauert es aber noch etwas länger, bis sie „nachtfest“ sind. Der Schlaf kann so tief sein, dass nicht einmal ein Pfützchen sie weckt.
Wenn die Nachtwindel also noch für eine ganze Weile bleibt, ist das kein Drama. Macht eurem Kind keinen psychischer Druck und Stress. Das macht die Situation fürs Kind nur unangenehm. Es gibt Kinder, die bis ins Grundschulalter noch Windelhöschen in der Nacht tragen. Alles überhaupt kein Grund zur Sorge, sagen Kinderärzte.
Pannen gehören beim Sauberwerden dazu
Am Anfang des Töpfchentrainings ist es ganz normal, dass kleine oder große Pannen passieren. Auch hier ist unser Rat: Bleibt entspannt!
Geduld ist essentiell beim Training. Schimpfen bringt hier nichts. Es wird womöglich zu einer Abwehrreaktion des Kindes führen und somit zur Verlangsamung des Lernprozesses.
Pannen gehören einfach dazu und sollten gelassen und ohne Dramatisierung wieder behoben werden. Jedes gelungene Geschäft kann im Gegenzug dafür belohnt werden, aber wiederum in Maßen. Der Toilettengang soll schließlich als etwas Natürliches gelernt werden.
Die richtige Ausstattung: Das braucht ihr
Zum Töpfchentraining gehört ganz klar ein Töpfchen oder ein Toilettenaufsatz. Achtet beim Kauf eines Töpfchens darauf, dass es groß genug für euer Kind ist, es bequem sitzen kann und der Topf stabil auf dem Boden steht.
Der Aufsatz sollte nicht hin und her rutschen und sich ebenfalls angenehm für euer Kind anfühlen. Es wird schließlich einige Zeit darauf verbringen. Es gibt sogar Produkte, die beim Niedersetzten eine Melodie abspielen. Dies soll Kinder zum Mitmachen anregen.
Ansonsten empfehlen wir euch, stets Ersatzkleidung, Windeln und feuchte Tücher dabei zu haben – gerade natürlich am Anfang des Trainings und wenn ihr unterwegs seid. Es gibt mittlerweile auch kleine, mobile Taschen-Toiletten zum Wegwerfen (im Internet zu bestellen).
Hallo,
vielen Dank für den interessanten Beitrag, den ich gerade über Google gefunden habe. Würdet ihr alle hier aufgeschriebenen Tipps heute noch genauso empfehlen können?
Grüße
Niels