Plastikwindeln und Alternativen

Habt ihr das gewusst? Etwa 240 Windeln verbraucht ein Neugeborenes im Monat. Das ist eine ganze Menge.

Viele Eltern machen sich daher neben den hohen Kosten für die Plastikwindeln auch Gedanken über die Umwelt. Acht Millionen Wegwerfwindeln wandern täglich in Deutschland in den Müll und es dauert Jahrhunderte, bis diese abgebaut sind.

Gibt es ernsthafte Alternativen zur normalen Windel? Auf jeden Fall!

Die klassische Stoffwindel hat keinen besonders guten Ruf (zu unpraktisch, zu unhygienisch, zu aufwendig), dabei gibt es moderne Stoffwindelsysteme, die sehr zeitgemäß sind.

Neugierig? Erfahrt mehr über alternative Windeln sowie die Pros und Contras der verschiedenen Windelarten.

Welche Möglichkeiten gibt es bei Windeln?

WickelnDie meisten Babys tragen die herkömmlichen Wegwerfwindeln aus dem Drogeriemarkt. Ist ja auch sehr praktisch. Windel nass, Baby wickeln, frische Windel an und die volle Windel wandert in den Abfall.

Wer dabei an die Müllberge denkt und ein schlechtes Gewissen bekommt, der kann zur Ökowindel greifen. Es gibt sie von unterschiedlichen Herstellern, die versprechen, dass die verwendeten Materialien (nachwachsende Rohstoffe wie Bambus oder Maisstärke) kompostierbar sind.

Wer es allerdings noch nachhaltiger und natürlicher mag, der entscheidet sich für Stoffwindeln. Bunte und clevere Stoffwindelsysteme haben die klassische Mullwindel ersetzt und werden von Windelwäschediensten (inkl. Abholen, Waschen, Zurückbringen) unterstützt.

Ja und dann gibt es noch Eltern, die sich für das Programm „Windelfrei“ (oder auch „Topffit“ genannt) entscheiden. Hier wird das Baby von Anfang an über ein Töpfchen, Gefäß oder der Toilette abgehalten, damit es sein kleines oder großes Geschäft erledigen kann.

Wie das klappen soll? Babys, selbst die jüngsten, geben (wenn man sie genau beobachtet) bestimmte Signale ab, wenn sie „müssen“. Wenn die Eltern dann im richtigen Moment reagieren, kann ein Säugling tatsächlich sehr früh Töpfchenfit werden. Dies erfordert allerdings viel Zeit und gute Nerven.

Die Vor-und Nachteile von Stoff- und Plastikwindeln

Wir nehmen die Stoff- und die Plastikwindel mit ihren Vor- und Nachteilen mal genauer unter die Lupe: Moderne Stoffwindeln sind 1.) auf mehrere Jahre gerechnet günstiger als Wegwerfwindeln, 2.) umweltfreundlicher, 3.) einfach zu waschen und trocknen und 4.) heutzutage dank süßen Designs ein niedliches Modeaccessoire.

Auf der Contra-Seite gibt es jedoch auch einige Punkte:1.) ist das Wickeln mit Stoffwindeln zeitaufwändiger, 2.) muss anfangs ein größerer Betrag für die Anschaffung investiert werden, 3.) braucht man mehr Zubehör, 4.) sind die Wäscheberge größer und verursachen somit höhere Energiekosten durchs Waschen und 5.) sind sie für unterwegs unter Umständen unpraktisch.

Nicht nur deshalb entscheiden sich viele frischgebackene Mamis und Papis dann doch für die herkömmliche Plastikwindel. Wegwerfwindeln sind nun mal extrem unkompliziert und halten den Windelbereich der Kleinen viele Stunden zuverlässig trocken. Vor allem in der Nacht laufen die Plastikwindeln nicht so schnell aus. Sie sitzen ideal und lassen ausreichend Bewegungsfreiheit zum Krabbeln, Spielen und Toben. Da sie außerdem recht dünn sind, die Flüssigkeit aber trotzdem sehr gut aufnehmen, sind diese Windeln im Vergleich zu Stoffwindeln kaum unter der Kleidung zu sehen.

Auf der anderen Seite gibt es aber Babys, die die künstliche Oberfläche der Windeln nicht vertragen und wund werden. Auch fällt es Kindern in Wegwerfwindeln schwerer ein Gefühl dafür zu entwickeln, ob sie gerade Pipi gemacht haben oder nicht, da die Windeln über lange Zeit trocken halten. Dadurch werden Kinder mit Plastikwindeln häufig später trocken als in Stoffwindeln. Die produzierten Müllberge haben wir ja schon mehrmals als Kritikpunkt erwähnt. Welche wirklichen Alternativen gibt es also?

Vorgestellt: Verschiedene Stoffwindelsysteme

Moderne Stoffwindelsysteme sind zeitgemäß und werden nicht mehr mit einer Sicherheitsnadel fixiert und das Überhöschen aus Gummi ist ebenfalls Geschichte. Für Eltern, die verschiedene Stoffwindelsysteme erst einmal ausprobieren möchten, bieten manche Anbieter einen Leihservice an.

Die gängigsten Systeme bestehen aus einer Überhose, einer Stoffwindel und einer Einlage, wobei die Einlage in die Stoffwindel gelegt wird und die Überhose über die Windel gezogen wird. Bei den Überhosen gibt es heutzutage wirklich tolle Designs, da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Bei den Stoffwindeln gibt es verschiedene Modelle, die sich in Material und Bindung etwas unterscheiden:

  1. Die Falt- oder Mullwindel ist der Klassiker und die günstigste Art mit Stoff zu wickeln. Verschlossen wird sie mit einer Windelklammer, geschickte Wickler können bei Säuglingen auf die Klammer verzichten.
  2. Die klassische Binde- oder Strickwindel ist aus Baumwollstrick und wird mit Bändern um die Taille befestigt. Sie ist in der Länge fast unbegrenzt anpassbar und passt von der Geburt bis zum Ende der Wickelzeit.
  3. Einlagewindeln halten ohne weitere Verschlüsse. Bei Krabbel- und Laufkindern allerdings sollte man sie doch befestigen, damit sie nicht ständig verrutscht.
  4. Prefolds sind eine Weiterentwicklung der Faltwindeln und anatomisch vorgeformt bzw. haben Nähte, anhand deren man sie zusammenlegt. Diese Windeln sind für Neugeborene und Babys, die sich noch nicht viel bewegen, geeignet.
  5. Höschenwindeln sind vorgenähte Windeln, die mit Klett, Druckknöpfen oder Windelklammer verschlossen werden. Es gibt sie zum Teil mit integrierten Einlagen. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich und können bis zum Trockenwerden verwendet werden.
  6. Bei All-in-one Windeln ist das Windelhöschen gleich mit der Überhose kombiniert und sind daher den klassischen Einwegwindeln am ähnlichsten. Geschlossen werden sie mit Druckknöpfen oder Klettverschlüssen.

Unser Resümee: Ausprobieren geht über Studieren! Jeder Babypopo ist anders und jede Mama empfindet eine andere Windel als die „optimale fürs Kind“.

Testet im Idealfall einmal alle Windelarten durch und entscheidet euch dann für die Windel, die zu euch und eurem Kind am besten passt.

geschrieben von
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