Loben und Belohnen – aber richtig!

ein kleiner Junge umschlingt fröhlich das Bein seiner MutterEuer Kind hat heute einen kreativen Tag: Es hat ein originelles Lego-Haus gebaut, ein schönes Bild gemalt oder ein neues Lied gesungen. Dafür wird euer Sprössling sicher reichlich Lob von euch bekommen – und das ist auch gut so!

Denn egal ob Groß oder Klein, jeder sehnt sich nach Anerkennung. Lob tut nicht nur der Seele gut, es ist auch ein superwichtiges Ventil, um Motivation zu schaffen.

Loben wirkt sich in der Kindererziehung sehr positiv aus, jedoch nur, wenn es sinnvoll angewandt wird!

Erfahrt, wie ihr euer Kind richtig lobt, was beim Loben und Belohnen zu beachten ist und warum ihr Dauerlob vermeiden solltet.

Kinder loben: Das sind die Auswirkungen

Wenn ihr euer Kind lobt, dann motiviert ihr es sehr viel mehr als mit schimpfen oder strafen. Lob verstärkt die Bemühungen des Kindes, eine Aufgabe zu schaffen oder sich „brav“ zu verhalten. Es wirkt zudem befreiend und stresslösend auf die Beziehung zwischen euch und eurem Nachwuchs. Durch Lob erfährt das Kind eine Stärkung seines Selbstvertrauens und sein Selbstwertgefühl wird gefestigt. Selbst auf nonverbaler Ebene, also allein durch eure Mimik und Gestik, werden positive Emotionen beim Kind ausgelöst. Nicht nur motiviert  Lob, es trägt auch viel zum Wohlbefinden bei: Euer Kind fühlt sich besser, ist glücklicher und gestärkt.

Wie lobe ich richtig?

Lob sollte im Idealfall gezielt und nicht wahllos eingesetzt werden. Hat euer Kind zum Beispiel ein Bild gemalt, dann sind Lobpreisungen wie „Oh Schätzchen, aus dir wird mal eine große Künstlerin!“ reichlich unwirksam. Im Gegenteil sogar: Erntet ein Kind immer nur allgemein formulierte Anerkennung, kann ihm oder ihr das die Motivation nehmen, wenn er oder sie später einmal kritisiert wird (etwa im Kindergarten). Daher solltet ihr besser konkret loben und im Detail Anerkennung aussprechen. Das würde bei einem Bild bedeuten, dass ihr zum Beispiel die schönen Fenster oder die Farbe des Dachs lobt. Je konkreter und spezifischer Lob ausgesprochen wird, desto stärker kommt es auch beim Kind an. Euer Sprössling spürt, dass ihr als Eltern bemerkt habt, dass es sich bemüht hat. Außerdem bleibt es zugänglich für konstruktive Kritik.

Aufpassen: Dauerlob kann schaden

Manche Eltern loben jede Kleinigkeit ihres Kindes oder wiederholen ihr Lob immer und immer wieder. Pädagogen sprechen hier von „unwirksamem“ Lob oder sogar „schädigendem“ Lob. Denn: Zu häufiges Lob, das nicht der erbrachten Leistung des Kindes entspricht, verunsichert. Dauerlob kann nach einiger Zeit fruchtlos werden – das Kind nimmt die anerkennenden Worte nicht mehr ernst. Auch könnte es ein übersteigertes Selbstwertgefühl („Ich bin der Beste und ich kann alles.“) entwickeln. In einer Gruppe mit Gleichaltrigen hat es dann häufig Probleme von anderen akzeptiert zu werden. Eine geringe Frustrationstoleranz lässt es schneller beleidigt reagieren. Ständiges Loben birgt die Gefahr, dass sich das Kind nur noch bemüht, um von Erwachsenen Anerkennung zu ernten. Es verliert die Kraft, selbst etwas schaffen zu wollen. Von daher: Lobt euer Kind gezielt und meint es ehrlich!

Belohnungen sollten angemessen und sinnvoll sein

Wenn sich Kinder um etwas sehr stark bemühen, dann kann eine Belohnung durchaus helfen, am Ball zu bleiben. Ganz gleich, ob es sich ums selbstständige Anziehen, das Abgewöhnen vom Fingernägel kauen oder eine andere Aufgabe handelt. Wichtig ist allerdings, dass nicht ständig belohnt wird und es sich nicht immer um eine materielle Belohnung handelt. Damit die Belohnung auch wirkt, solltet ihr gut überlegen, welche Belohnung sinnvoll ist. Besonders bei Kleinkindern ist es wertvoll, wenn die Belohnung in Zusammenhang mit der Leistung steht: Etwa neue Bettwäsche, die sich das Kind aussuchen darf, wenn auch nachts keine Windeln mehr gebraucht werden. Oder ein Ausflug ins tolle Schwimmbad, wenn das Kind schwimmen gelernt hat.

Die Belohnung soll eine Anerkennung dafür sein, dass es etwas geleistet hat, über sich selbst hinausgewachsen ist. Aber auch wenn ihr euch für eine materielle Belohnung entscheidet, solltet ihr eurem Kind zeigen, dass ihr euch mit den Interessen eures Kindes auseinandergesetzt habt. Mit Geld belohnen ist wenig sinnvoll, da sich das Kind seine Belohnung durch gute Leistung ja nicht „verdienen“ sollte. Für viele Kinder ist die beste Belohnung Zeit mit Mama und Papa zu verbringen. Und eine Umarmung sollte immer als Belohnung dabei sein!

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1 Kommentar

  • Warum loben und Belohnungen unseren Kindern schaden  – HappyBabys-Bindung

    Hier mal eine völlig andere Sichtweise.

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