War es bei euch auch so? Die ersten zwei Trimester der Schwangerschaft sind wie im Flug vergangen, ihr seid vielleicht noch verreist, habt viel organisiert und das Kinderzimmer eingerichtet.
Im letzten Trimester aber dann, wenn der Körper langsamer wird, weil der Bauch so groß ist, der Rücken schmerzt, die Nächte unruhig werden, dann geht das große Warten los. Endlich ist der errechnete Geburtstermin erreicht.
Aber in eurem Bauch ist noch alles ruhig? Dann müsst ihr euch in Geduld üben, die Zeit alleine genießen und geburtsfördernde Maßnahmen ausprobieren.
Die wenigsten Babys kommen am errechneten Geburtstermin
Mit dem Geburtstermin ist es so eine Sache. Laut Statistik kommen etwa nur 5 Prozent aller Babys am errechneten Termin zur Welt. Der tatsächliche Geburtstermin liegt (besonders bei Erstgebärenden) häufig nach dem errechneten Termin.
Aber es gibt auch Babys, die es eilig haben und früher zur Welt kommen. Die meisten Geburten weichen nur bis maximal zehn Tage vom errechneten Termin ab. Der Anteil tatsächlicher Frühgeburten (Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche) liegt bei etwa zwölf Prozent.
Späte Geburten nach der vollendeten 42. Schwangerschaftswoche sind deutlich seltener. Hierbei sprechen Gynäkologen von einer Terminüberschreitung, umgangssprachlich ist von einer Übertagung die Rede.
Warten aufs Baby
Wenn der Geburtstermin erreicht ist, ihr aber nicht das Gefühl habt, dass es euer Kind eilig hat, solltet ihr die Zeit einfach genießen. Im Winter lenken Ausstellungen, Vernissagen, Mittagessen mit Freundinnen, Shoppen (z.B. Babykleidung) oder ein Besuch beim Friseur oder der Kosmetikerin ab.
Im Sommer locken Cafés, Biergärten und Picknicks mit Freunden. Tut, was euch gut tut! Auch solltet ihr die letzte Chance vor der Geburt auf einen romantischen Abend zu zweit in eurem Lieblingsrestaurant oder im Kino ergreifen.
Bereitet euch auf euren Nachwuchs vor
Wenn euer Baby überfällig ist und euch die Decke auf den Kopf fällt, dann nutzt die Wartezeit, indem ihr euch intensiv auf euer Baby vorbereitet.
Strampler und Bodys waschen, das Kinderzimmer dekorieren, die Kliniktasche packen oder noch einmal den Babyratgeber wälzen.
Ein Last-minute-Säuglingskurs mit eurem Partner bringt euch das Thema Babypflege näher. Hier lernt ihr u.a. wie gewickelt, gebadet und das Baby gehalten wird.
Geburtsfördernde „Maßnahmen“
Wenn der Geduldsfaden langsam zu reißen droht und ihr die Wehen auf natürliche Art und Weise sanft anstoßen wollt , gibt es einige hilfreiche Hebammentipps, die ihr ausprobieren könnt.
- Seid aktiv: Leichte körperliche Aktivitäten am Ende der Schwangerschaft wie Treppen steigen, Spazierengehen, Bauchtanz oder Schwimmen können geburtsfördernd wirken. Die Bewegungen helfen eurem Baby in eine bessere Geburtsposition zu finden und sie können Wehen in Gang bringen oder noch zu schwache Kontraktionen verstärken. Auch Geschlechtsverkehr kann, wenn das Baby und die Gebärmutter reif sind, die Geburt zum Starten bringen. Spermien wird eine wehenfördernde Wirkung nachgesagt und der weibliche Orgasmus geht mit kleinen Kontraktionen der Gebärmutter einher.
- Akupunktur: Das Setzen der feinen Nadeln dient nicht nur der Geburtsvorbereitung während der Schwangerschaft, sondern kann unter geburtsbereiten Umständen Wehen auslösen. Akupunktur wird gerne eingesetzt, wenn sich nach dem Entbindungstermin noch gar nichts tut.
- Nehmt ein warmes Bad: Ist euer Geburtstermin überfällig und es treten vermehrt Kontraktionen auf? Um festzustellen, ob es sich um echte Wehen handelt, könnt ihr ein warmes Bad nehmen. Sind es Geburtswehen, verstärken sie sich durch das Bad, sind es nur Senkwehen, werden sie schwächer. Wichtig ist, dass ihr beim „Badewannentest“ nicht alleine seid. Falls die Wehen tatsächlich losgehen, werdet ihr eventuell Hilfe brauchen.
- Bauchmassage: Hier kann euch euer Partner behilflich sein! Erst wird der Bauch mit warmem Wasser befeuchtet, bevor er mit einer Mischung aus Mandelöl und verschiedenen ätherischen Zusätzen (zum Beispiel Nelke, Eisenkraut, Zimt, Ingwer) sanft eingerieben wird. Innerhalb von zwei Tagen kann dieses schöne Babylockmittel zum Erfolg führen.
- Der Wehencocktail: Der sogenannte Wehencocktail ist ein natürliches, aber keineswegs harmloses Mittel zur Wehenförderung. Daher sollte er nur nach Absprache mit der Hebamme, und wenn der Geburtstermin weit überschritten ist, eingenommen werden. Die Mischung aus Rizinusöl, Aprikosensaft und Schnaps oder Sekt regt die Darmtätigkeit stark an. Dadurch wird die Gebärmuttermuskulatur stimuliert, was häufig zu Wehen führen kann.
Seid nicht traurig, wenn sich trotz aller Babylockmittel nichts tut. Nur ein Baby, das wirklich bereit für die Geburt ist, wird auf die geburtsfördernden Maßnahmen reagieren. Euer Kind gibt das Startsignal.
Macht euch keinen Stress, entspannt euch und hört auf euren Bauch.