Beckenbodentraining

Alle reden darüber, doch kaum einer weiß genau, was er ist und wofür man ihn braucht. Die Rede ist vom Beckenboden.

Im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt ist er ein äußerst wichtiges Thema. Warum? Das erfahrt ihr hier.

Was ist der Beckenboden?

eine junge Schwangere im SportoutfitWie der Name schon sagt befindet sich der Beckenboden am unteren Teil des Beckens. Er besteht aus einem komplexen Geflecht aus Bindegewebe und Muskulatur, das mit dem Beckenknochen verbunden ist.

Stellt euch vor, dass er wie eine Schale ausgebaut ist und vom Schambein vorne, dem Steißbein hinten und den Sitzbeinhöckern an den Seiten begrenzt wird.

Der Beckenboden hat drei große Aufgaben:

1.) Anspannen (beim Verschluss von Anus und Harnröhre),

2.) Entspannen (beim Wasserlassen, Stuhlgang, bei der Geburt und beim Geschlechtsverkehr) und

3.) reflektorisches Gegenhalten (beim Niesen, Husten, Springen, Lachen, sonst würde es zum Verlust von Urin kommen).

Was bewirkt Beckenbodentraining?

Der Beckenboden kann nach einer Schwangerschaft, bei Übergewicht, chronischem Husten und Fehlhaltungen geschwächt werden. Das kann unangenehme Folgen haben. Daher ist konsequentes Beckenbodentraining wichtig!

Ein gut trainierter Beckenboden schützt vor Blasen- oder Gebärmuttersenkung und vor Inkontinenz. Zudem können weitläufige Rückenschmerzen im Kreuzbereich durch gezieltes Training der Muskelgruppe verschwinden.

Ihr könnt sogar zwischendurch immer mal etwas für euren Beckenboden tun: Spannt die Muskeln beim Sitzen im Büro fünfmal hintereinander an und lockert sie wieder. Oder ihr unterbrecht beim Wasserlassen mehrmals den Urinstrahl.

Schwangerschaft und Geburt: Welche Rolle spielt der Beckenboden dabei?

Der Beckenboden hat während der Schwangerschaft einen essentiellen Job: Das Halten des Kindes. Stabilität ist gefragt, um die Gebärmutter mit dem Kind zu tragen.

Bei der Geburt hingegen ist das Entspannen des Beckenbodens notwendig. Er muss elastisch werden, damit sich das Becken für die Geburt öffnen kann. Ist der Beckenboden nicht elastisch genug, können Muskeln, Bänder oder Gewebe verletzt werden. Oder es ist ein Dammschnitt nötig, bei dem Beckenbodengewebe durchtrennt wird.

Das Anspannen in der Schwangerschaft und das Entspannen bei der Geburt kann man als werdende Mama in einem Geburtsvorbereitungskurs trainieren.

Was passiert mit dem Beckenboden nach der Geburt?

Nach der Geburt muss der Beckenboden zunächst einmal geschont werden und das mindestens in den ersten vier Wochen nach der Entbindung. Schweres Heben und Sportarten, bei denen man Hüpfen und Springen muss, sind tabu.

Junge Mütter berichten davon, dass sich ihr Beckenboden „locker“ oder „taub“ oder „nach unten offen“ anfühlt. Der Beckenboden braucht jetzt gezielte Entlastung, Anregung und Training, um wieder so stabil zu werden wie vorher.

Nach dem Wochenbett darf langsam mit der Rückbildungsgymnastik angefangen werden. Durch regelmäßiges Beckenbodentraining lässt sich die Kraft und Reaktionsbereitschaft des Beckenbodens wieder zurück gewinnen. Da die Beckenbodenmuskulatur direkt mit den Bauch- und Rückenmuskeln zusammenarbeitet, ist es wichtig, sie in das Training einzubeziehen.

Die Kosten für einen Rückbildungskurs nach der Geburt übernimmt die Krankenkasse.

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