Eltern als Vorbilder

Eltern als VorbilderKinder sind geborene Imitatoren. Das macht die Eltern, ob bewusst oder unbewusst, zu Vorbildern. Geschickt ausgeklügelte Erziehungsmethoden hin oder her – durch nichts lernen Kleinkinder mehr über Verhalten, Einstellungen und Gefühle als durchs Beobachten und Nachahmen. Und dies beginnt nicht erst mit dem Kindergartenalter, sondern von Geburt an. Uff, das kann ja lustig werden, denkt ihr jetzt vielleicht. Das wird es auch!

Von Geburt an ahmen Babys nach
Habt ihr einmal einem Neugeborenen die Zunge heraus gestreckt? Versucht es mal, ihr werdet verblüfft sein, dass es euch aller Wahrscheinlichkeit nach die Zunge auch heraus strecken wird. In den ersten sieben Lebensjahren ist das Nachahmen die wichtigste kindliche Lernmethode. „Lernen am Modell“ heißt es in der Fachsprache. Eltern spielen bei dieser Art von Lernen eine extrem wichtige Rolle. Mama und Papa sind die ersten Bezugspersonen im Leben und von daher ist es ganz klar, dass sie als Vorbilder ganz genau unter die Lupe genommen werden. Durch das Verhalten der Eltern lernen Kinder, was es (im Idealfall!) bedeutet, respektvoll und freundlich mit Mitmenschen umzugehen, Lösungen für Probleme zu finden, Regeln einzuhalten, zu teilen, geduldig zu sein und und und. Wichtig dabei ist nur, dass sich Mama und Papa nicht ständig wie auf einer Bühne fühlen, sondern sich ganz natürlich verhalten. Dazu gehört, dass man auch mal die Contenance, die Geduld oder die Nerven verlieren kann. Trotzdem ist es wichtig das eigene Verhalten immer wieder zu hinterfragen und zu reflektieren.

Vorbild sein bedeutet nicht „perfekt“ sein zu müssen
Das Beispiel von Emil (3) zeigt, dass es nicht immer einfach ist, sich vorbildlich zu verhalten: Gefühlte hundert Mal ist Emil nun schon mit dem Bobby-Car gegen den Kühlschrank gedonnert. Jedes Mal hat ihn seine Mama, die einen stressigen Arbeitstag hinter sich hat, ermahnt, dies bitte bleiben zu lassen. Ihr Ton wird von Mal zu Mal strenger. Beim gefühlten 101ten Mal fährt sie aus ihrer Haut und brüllt Emil an. Sie nimmt ihm das Bobby-Car weg und bringt es in den Keller. Emil fängt an zu weinen. Seine Mama atmet drei Mal tief durch, kniet sich dann zu Emil runter, umarmt ihn und erklärt ihm, warum sie diese Situation so sauer gemacht hat. Schwächen gehören zu einem guten Vorbild dazu. Denn sie zeigen, dass man nicht perfekt sein muss und kann. Wer seine eigenen Fehler wahrnimmt (um beim nächsten Mal besser mit der Situation umgehen zu können) ist das beste Vorbild dafür, dass „dazulernen“ und „sich verbessern“ immer möglich sind.

Unschlagbar: eine starke Beziehung zu Mama und Papa 
Pädagogen betonen, wie wichtig die Kombination einer intakten Beziehung zu den Eltern und dem guten Vorbild ist. Jungs mit einem einfühlsamen, sanftmütigen Vater sind oftmals liebevoller und großzügiger als Buben, die einen weniger warmherzigen Papa haben. Mädchen können genauso hilfsbereit und selbstlos sein wie ihre Mütter. Beispiele wie diese gibt es noch und nöcher. Babys, Kleinkinder und größere Kinder suchen sich Vorbilder, auf die sie jederzeit zurückgreifen können. Da Mama und Papa dies automatisch sind, ist ein Vorleben von positiven Verhaltensweisen ein absoluter Vorteil für eine entspannte und erfolgreiche Erziehung.

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