Jedes Kind weiß: Am 06. Dezember werden morgens erst einmal die Stiefel in Augenschein genommen. Warum? Na, es könnte doch sein, dass der heilige Nikolaus ein paar Leckereien darin hinterlassen hat! Dabei weiß kaum jemand, wer der geheimnisumwogende Nikolaus eigentlich gewesen ist … und warum er die Geschenke in unseren Schuhen versteckt – wir klären euch auf!
Wer war der Nikolaus?
Nikolaus wurde als Kind vermögender Eltern etwa 300 Jahre nach Christus in der Stadt Patara in Lykien (Kleinasien) geboren. Diese befindet sich etwa 100 km südwestlich von Antalya, in der heutigen Türkei. Bereits sein Name deutete auf die vielen guten Taten hin, die er in seinem Leben vollbringen sollte, denn Nikolaus bedeutet übersetzt: Sieger des Volkes und er sollte tatsächlich zu einem wahren „Wundertäter“ für seine Mitmenschen aufsteigen.
Die Vergangenheit des Nikolaus
Nikolaus wurde früh zur Weise: Noch bevor er volljährig war, verlor er seine beiden Eltern. Das große Erbe dieser sah er jedoch nur als Last an und übergab es dem Bischof von Tatara, damit er das Geld unter den Armen verteilte. Eine seiner ersten großen Taten, auf die noch viele folgen sollten.
Glorreiche Zeiten für den Nikolaus
Mit 19 Jahren wurde Nikolaus zum Priester geweiht. Er zog in die Stadt Myra und sollte sich dort bald als barmherziger „Bischof von Myra“ einen Namen machen. Die Stadt Myra sollte bis zu seinem Tod am 6. Dezember sein Zuhause bleiben. Dort galt er als überaus mildtätig und teilte alles was er hatte oder erbettelte mit Notleidenden. Sein höchsten Gebot waren Nächstenliebe und Uneigennützigkeit.
Der Nikolaus ist nie vergessen
Der 06. Dezember, sein Todestag an dem er im Alter von 73 in Myra beigesetzt wurde, wurde als Gedenktag auserkoren. Hierbei erinnert man auch immer wieder an die Großtaten und Legenden des heiligen Nikolaus.
Sagen und Legenden werden zu Bräuchen
Besonders bekannt ist die Geschichte, bei welcher der heilige Nikolaus Kaufleute dazu überredete einen Teil einer großen Getreidelieferung in Myra abzusetzten, denn dort herrschte gerade eine große Hungersnot.
Als die Kaufleute an ihrem Bestimmungsort Konstantinopel ankamen, fehlte jedoch kein Gramm. Noch heute erinnern Getreide- oder Mühlen-Bilder auf Spekulatius Keksen an diese Sensation. Spekulatius kommt übrigens aus dem lateinischen und bedeutet übersetzt „Bischof“ – hättest Du das gewusst?
Ebenfalls bekannt ist die Geschichte des Vaters, der kein Geld hatte, um seine drei Töchter zu verheiraten. Jedem Mädchen warf der heilige Nikolaus einen Beutel mit Goldtalern ins Gemach. Deshalb symbolisiert man den Nikolaus heute auch oft mit drei goldenen Glöckchen oder Weihnachtskugeln.
Und warum ausgerechnet in den Schuhen?
Aus der Geschichte mit den drei Töchtern entwickelte sich übrigens auch der Brauch, den Schuh vor die Tür zu stellen. Denn die Menschen waren inspiriert von Nikolaus‘ Güte und warfen sich auch untereinander Geschenke zu, sowie er es durch die Fenster der drei Mädchen getan hatte.
Allerdings führte das dazu, dass damit meist die großen Kinder die Geschenke abbekamen. Also musste man eine Möglichkeit finden, wie auch die Kleinen auf ihre Kosten kommen konnten. Deshalb verwendete man jetzt kleine Behälter, also auch Schuhe, um die Geschenke zu verstecken und damit sicher zu gehen, dass jeder, auch die Kleinsten, zu ihrem ganz persönlichen Nikolaus Schatz kommen.