Babys Sinne fangen bereits im Mutterleib mit ihrer Entfaltung an.
Dabei ist der Hörsinn der erste, der sich entwickelt. Bereits ab der 28. Schwangerschaftswoche können Babys Geräusche von außen wahrnehmen.
Ist der kleine Wurm dann auf der Welt, kennt der Hörsinn in seiner Ausbildung kein Halten mehr.
Zusammen mit den anderen Sinnen entsteht eine Sinfonie der Sinne, bei der das Zusammenspiel verschiedener Eindrücke entscheidend für die ganzheitliche Entwicklung ist.
Warum das so ist, wie sich der Hörsinn entwickelt und wie ihr ihn spielerisch fördern könnt, erfahrt ihr hier.
Die Entwicklung der (Baby)Sinne allgemein und des Hörsinns
Ein Säugling ist von Anfang an mit allen fünf Sinnen voll ausgestattet. Es sieht, riecht, fühlt, schmeckt und hört. Allerdings entwickeln sich die unterschiedlichen Sinne in ihrem eigenen Tempo. Der Sehsinn zum Beispiel ist bei der Geburt am wenigsten ausgebildet, im Gegensatz zum Geruchssinn, der schon hervorragend funktioniert, und auch der Tast- und Greifsinn spielt von Anfang an eine wichtige Rolle.
Vom Tag seiner Geburt an achtet ein Neugeborenes auf Geräusche um sich herum – besonders auf hohe Töne reagiert es. Bei lauten oder plötzlichen Geräuschen erschrickt es sich. Eure Stimme hingegen beruhigt es.
Experten haben herausgefunden, dass sich Säuglinge leichter beruhigen lassen, wenn die Mutter ihnen ein Schlaflied singt, das sie bereits in der Schwangerschaft regelmäßig gesungen hat. Denn schon in den ersten Lebenswochen und –monaten lernen Babys, dass es Unterschiede in Tonhöhe, Klangfarbe und Sprachrhythmus gibt.
Mit drei Monaten wird der Teil seines Gehirns, der das Hörvermögen, die Sprache und den Geruchssinn unterstützt, aktiver und aufnahmebereiter.
Mit vier Monaten wird euer Kind schon ganz begeistert auf Geräusche reagieren und euch sogar anlächeln, wenn es eure Stimme hört. Es wird jetzt auch konzentriert auf euren Mund schauen, wenn ihr sprecht, und versuchen, euch zu kopieren.
Mit sechs bis sieben Monaten kann euer Kind erkennen, woher bestimmte Geräusche kommen, und wird sich schnell in die Richtung drehen, aus der es etwas hört. Wenn es nicht abgelenkt ist, wird euer Baby auch auf ganz leise Töne anspringen.
Um den ersten Geburtstag herum dann wird euer Kind seine Lieblingslieder wiedererkennen und versuchen, mitzusingen.
Sinfonie der Sinne
Das Zusammenspiel verschiedener Sinneseindrücke ist entscheidend für die ganzheitliche Entwicklung. Wenn ein Baby die Stimme seiner Mutter hört, genießt es gleichzeitig ihr Lächeln und ihre streichelnden Hände: ein wahres Orchester der Sinne.
Der Hör- und der Gleichgewichtssinn sind eng miteinander verbunden. Deshalb können Kleinkinder von Tanzliedern, Kniereitern und Reimen nicht genug bekommen, bei denen viel Bewegung im Spiel ist. Diese beiden Sinne stimulieren sich also gegenseitig.
So fördert und unterstützt ihr den Hörsinn
Es ist ganz einfach den Hörsinn bei Babys zu fördern. Meist sind es die naheliegenden Dinge, die das Hören schulen. Singt zum Beispiel Gute-Nacht-Lieder vor. Alle Kinder lieben Musik.
Mit dem Vorlesen könnt ihr ruhig auch schon sehr früh beginnen. Euch beim Vorlesen zuzuhören, fördert nicht zur den Hörsinn, auch die Entwicklung seiner eigenen Sprachfähigkeit wird unterstützt. Redet außerdem viel mit eurem Kind!
Hörfehler erkennen
Gleich nach der Geburt wird beim sogenannten Neugeborenen-Hörscreening das Gehör eures Babys getestet.
Wenn der Hörtest kein klares Ergebnis ergibt, wird einen Tag später noch ein zweiter Test gemacht. Das bedeutet aber keineswegs zwangsläufig, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Vielleicht hat euer Baby einfach noch etwas Fruchtwasser im Mittelohr oder Reste von Käseschmiere im Gehörgang.
Auch wenn der zweite Test kein befriedigendes Ergebnis bringt, bedeutet das noch nicht, dass euer Kind zwingend ein Hörproblem hat. Aber ihr solltet dann auf jeden Fall nach etwa vier Wochen einen Facharzt aufsuchen, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist.
Danke für den interessanten Beitrag zum Hörsinn der Babys. Der Hörtest gleich nach der Geburt ist sehr spannend und super, um möglichst früh eventuelle Hörfehler zu erkennen.