Das kleine Wehen 1×1

Welche Wehenarten gibt es und wie kann man die Geburtswehen erkennen? In diesem kleinen Wehen 1×1 wollen wir Dich über die wichtigsten Wehen-Fragen aufklären, damit Du optimal für die Schwangerschaft aber natürlich auch für die Geburt gewappnet bist.

So sehr Du Dich auf die Geburt freust und der Bauch immer runder wird, das Babyzimmer bereits eingerichtet ist und die Vorfreude von Tag zu Tag steigt – Wehen bereiten der ein oder anderen Frau dann doch Kopfzerbrechen. Manche haben Angst vor den Schmerzen, wiederrum andere sehnen die Wehen herbei, da der Geburtstermin bereits überschritten wurde. Wir wollen Dich darüber informieren was Wehen eigentlich sind, welche Wehen-Arten es gibt, wie Du Wehen fördern kannst und wie Du es schaffst mit den Schmerzen so gelassen wie möglich umzugehen.

1. Was sind Wehen?

Vielen Müttern ist meist nur das schmerzverzerrte Gesicht und das Gekreische werdender Mütter in amerikanischen Filmen im Kopf hängen geblieben, deshalb ist es umso wichtiger, dass wir in dieser Sache mal aufklären: Unter Wehen bezeichnet man das rhythmische und schmerzhafte Zusammenziehen der Gebärmutter während der Geburt. Ihr Auftreten beschränkt sich jedoch nicht nur darauf. Auch vor der Geburt kann es zu Wehen kommen und nach der Geburt sorgen sogenannte Nachwehen dafür, dass die Nachgeburt aus dem Körper der Frau ausgeschieden wird.

Besonders interessant an Wehen ist, dass sie nur schmerzen solange sie da sind. Das ist man im Alltag so nicht gewohnt. Sollte man sich beim Kochen ausversehen in den Finger schneiden, so ist es üblich, dass der Schmerz nur langsam abebbt. Bei Wehen ist das anders – ihr Schmerz ist nur so lange präsent, wie sie da sind. Das kann sogar zu einem wohligen Gefühl für die Mutter zwischen den Wehen führen, da das Gehirn hier gezielt Glückshormone ausschütten kann.

Jede Frau empfindet Wehen anders. Manche werdenden Mütter umschreiben sie wie sehr starke Menstruationsschmerzen oder setzen Wehen mit einem schmerzhaften Energiestoß gleich. Mal sticht es, mal zieht es. Die Wehen sind von Frau zu Frau unterschiedlich und jeder hat ein anderes Empfinden dafür.

2. Welche Wehenarten gibt es?

Es gibt verschiedene Wehenarten die natürlich alle unterschiedlichen Zwecken dienen.

  • Schwangerschaftswehen/Übungswehen meist ab der 25. Schwangerschaftswoche (SSW) : Diese Wehen sind nur leicht spürbar und ein Zeichen dafür, dass sich der Körper auf die Geburt vorbereitet. Sie können bis zu 5 Mal am Tag auftreten.
  • Vorwehen meist vor der 36. SSW: Diese Wehen sind unregelmäßig und weitaus schmerzhafter als die Übungswehen. Der Schmerz kann hier auch durch Leistenbereich und Rücken zucken.
  • Senkwehen meist ab der 36. SSW: Noch stärker als die Vorwehen, ebenfalls unregelmäßig. Diese Wehen gehen den Geburtswehen voraus.
  • Eröffnungswehen zu Beginn der Geburt: Diese sind die ersten Geburtswehen. Sie kommen wellenartig und in regelmäßigen Abständen von 10-20 Minuten.
  • Übergangswehen während der Geburt: Diese Wehen sind die schmerzhaftesten, da sie den Muttermund öffnen. Sie sind dafür verantwortlich, dass das Kind durch den Geburtskanal geschoben wird. Sie kommen etwa alle 3 Minuten und verlaufen ebenfalls in Wellen.
  • Presswehen am Ende der Geburt: Diese fangen erst an, wenn sich der Muttermund gänzlich geöffnet hat. Sie schieben das Kind durch den Scheidenausgang nach draußen. Die Mutter presst instinktiv mit, wobei diese Phase bis zu vier Stunden dauern kann.
  • Nachgeburtswehen nach der Geburt: Diese sorgen dafür, dass die Nachgeburt (also Plazenta und Eihäute) ausgeschieden werden. Dadurch ziehen sich außerdem die Blutgefäße der Gebärmutter wieder zusammen.
  • Nachwehen: Sind die letzten Wehen bis etwa zwei Wochen nach der Geburt. Sie sind ein Zeichen dafür, dass sich der Uterus zurückbildet.

Dass es bald mit den Geburtswehen losgeht, ist an folgenden Anzeichen zu erkennen:

  • Leicht blutiger oder schleimiger Ausfluss
  • Blasensprung bei dem Fruchtwasser heraus tröpfelt
  • Rückenschmerzen
  • Die Schmerzen werden bei einem warmen Bad schlimmer

3. Wie kann man mit den Wehen-Schmerzen am besten umgehen?

Zu allererst sei natürlich angemerkt, dass der weibliche Körper darauf ausgelegt ist Kinder zu bekommen und damit auch mit den Schmerzen umgehen kann. Trotzdem kann es helfen bewusst zu atmen, Massagen des Partners entspannen außerdem ein bisschen. Zudem ist natürlich ein bequemer Sitz wichtig. Es sollte alles dafür getan werden, dass sich die werdende Mutter nicht verkrampft, denn sonst sind auch die Schmerzen heftiger.

Dazu hilft außerdem ein positives Mindset der werdenden Mutter. Wehen sollten nicht „verteufelt“ werden, sondern als Helfer angesehen, die dem Kind dabei helfen sicher das Licht der Welt zu erblicken. Die Vorfreude auf das Kind und darauf, dass man sich jede Minute in den Händen halten könnte hilft natürlich auch enorm. Es gibt jedoch auch Schmerzmittel die manchmal während der Geburt verabreicht werden. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrem Frauenarzt.

4. Was tun, wenn sich die Wehen Zeit lassen?

Wenn sich die Wehen Zeit lassen und der Geburtstermin schon länger überschritten ist, können folgende Hacks dabei helfen Geburtswehen zu fördern:

  • Eine Bauchmassage
  • Brustwarzenstimulation – jedoch maximal 30 min am Stück.
  • Ein warmes Bad
  • Sex mit dem Partner – ein Orgasmus kann wehenfördernd wirken.
  • Schwangerschaftstee

Sollte das alles nichts helfen, kann von der Hebamme ein Wehencocktail verabreicht werden. Diesen sollte man jedoch niemals selbst mischen, da es sonst zu schlimmen Nebenwirkungen für Mutter und Kind kommen könnte.

Wir wünschen Dir eine gute und sichere Geburt,

Dein vertbaudet Team

 

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2 Kommentare

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