Herzlichen Glückwunsch, ihr seid schwanger!
Neun Monate voller Wunder und vieler Glücksmomente stehen euch nun bevor.
Aber auch Zweifel, Sorgen und eine Menge Fragen werden euch beschäftigen.
Was kommt in der Schwangerschaft auf mich zu?
Wie sieht es mit der Ernährung, dem Job und dem ganzen Papierkram aus?
Damit ihr bestens informiert seid und das Schwangersein entspannt genießen könnt, erfahrt ihr hier alles Wichtige zum Thema und viele wertvolle Tipps für werdende Mütter.
Welche Untersuchungen beim Frauenarzt stehen an?
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft sind ein wichtiger Bestandteil der Schwangerenbetreuung. Ziel der Schwangerenvorsorge ist das frühzeitige Erkennen mütterlicher und kindlicher Risiken.
Art und Anzahl der Untersuchungen sind von der Vereinigung der Krankenkassen in den Mutterschaftsrichtlinien vorgeschrieben. Mindestens zehn Mal sollte eine werdende Mama demnach zur Vorsorge. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Vorsorgetermine. Ihr könnt diese bei eurem Frauenarzt oder einer Hebamme wahrnehmen.
Wie verändert sich der Körper in der Schwangerschaft?
Am Anfang der Schwangerschaft passiert körperlich erst einmal nicht viel. Die meisten Frauen merken eine erste Veränderung des Körpers an ihren Brüsten – diese fangen nach wenigen Schwangerschaftswochen an zu spannen, können gereizt sein und werden praller.
Dann verschwindet ab dem dritten Monat herum zunächst einmal die Taille. Grund dafür: Die sich ausdehnende Gebärmutter füllt die Bauchhöhle mit aus.
Danach fängt ganz langsam der Schwangerschaftsbauch an zu wachsen. Was zunächst nur nach einem „Schokoladenbauch“ aussieht, entwickelt sich um die 20. Woche herum zu der lang ersehnten Babykugel. Jetzt seht ihr endlich richtig schwanger aus!
Der Bauch wird von Woche zu Woche größer und ihr werdet stetig zunehmen. Zwischen 10 und 20 Kilogramm an Gewichtszunahme in der Schwangerschaft sind normal. Zarte Frauen nehmen meist mehr zu als eher kräftige.
Muss ich meine Ernährung umstellen?
Eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft trägt enorm viel dazu bei, dass sich das kleine Wesen in eurem Bauch prächtig entwickelt. Denn alles, was ihr zu euch nehmt, gelangt via Nabelschnur zum Fötus.
Komplett umstellen müsst ihr eure Ernährung nicht, aber ihr solltet auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten – und ein paar Lebensmittel vermeiden. Dazu gehören roher Fisch und rohes Fleisch sowie Rohmilchkäse. Diese Lebensmittel gehen mit einem erhöhten Risiko für Lebensmittelinfektionen durch Bakterien oder Parasiten einher. Auf Alkohol solltet ihr in der Schwangerschaft ganz verzichten und euren Kaffeekonsum reduzieren.
Was muss ich im Job beachten?
Natürlich müsst ihr eurem Chef erzählen, dass ihr schwanger seid, ganz klar. Es bleibt aber euch überlassen, wann ihr dies tut. Da die ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft die unsichersten sind, ist es empfehlenswert, den Arbeitgeber erst danach zu informieren.
Schwangere bedürfen an ihrem Arbeitsplatz besonderer Schutzmaßnahmen. Um die Gesundheit von Müttern und Kindern zu schützen, gibt es in Deutschland seit 1952 das Mutterschutzgesetz. Es hat die Aufgabe, finanzielle Benachteiligung und den Verlust des Arbeitsplatzes aufgrund einer Schwangerschaft zu verhindern.
Welche finanzielle Unterstützung bekomme ich vom Staat?
Sobald die Mutterschutzfrist beginnt (sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Entbindung), bekommen Schwangere von der Krankenkasse Mutterschaftsgeld in Höhe von maximal 13 Euro pro Arbeitstag – sofern sie bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind.
Der Arbeitgeber stockt dieses Mutterschaftsgeld bis zur Höhe des Nettogehaltes auf. Diese Aufstockung errechnet sich aus dem durchschnittlichen Nettogehalt der letzten drei Monate.
Im Anschluss an die Mutterschutzzeit, können Väter und Mütter für maximal 14 Monate Elterngeld beziehen. Diese finanzielle Unterstützung ist besonders, da der Zeitraum unter den Eltern frei aufgeteilt werden kann.
In der Höhe orientiert sich das Elterngeld am Erwerbseinkommen, welches der betreuende Elternteil im Jahr vor der Geburt hatte. Es beträgt mindestens 300 Euro und höchstens 1.800 Euro monatlich.
Welche Formalitäten müssen erledigt werden?
Der Mutterpass ist euer wichtigstes Dokument in der Schwangerschaft – er wird vom Frauenarzt ausgestellt und begleitet euch bis zur Abschlussuntersuchung sechs Wochen nach der Geburt.
Gegen Ende der Schwangerschaft solltet ihr bei eurer Krankenkasse das Mutterschaftsgeld beantragen und euch einige wichtige Formulare besorgen, die ihr direkt nach der Geburt bei verschiedenen Ämtern einreichen müsst: Den Antrag zur Vaterschaftsanerkennung (wenn ihr nicht mit dem Papa des Kindes verheiratet seid), den Antrag auf Kinder- und Elterngeld sowie den Antrag auf Elternzeit.
Wenn euer Baby auf der Welt ist, könnt ihr direkt über das Krankenhaus die Geburtsurkunde beantragen, euer Kind muss beim Einwohnermeldeamt gemeldet werden und ihr müsst euch um die Krankenversicherung kümmern.
Was trage ich in der Schwangerschaft?
Die Schwangerschaftsmode hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert. Was in den 80ern noch Latzhosen und Männerhemden waren, sind heutzutage Skinny Jeans und Stretchkleider. Der Bauch wird nicht versteckt, sondern stolz präsentiert!
Umstandsmode ist vielseitig und trendy. Fast alle großen Modemarken haben ihre eigene Linie für Schwangere. Tragt, was euch gefällt und was vor allem bequem ist. Am Bauch sollte nichts zwicken und zu eng sein und hohe Absätze solltet ihr nicht ständig tragen (um euren Rücken zu schonen).
Was gehört zur sogenannten „Erstausstattung“ fürs Baby?
Unter „Erstausstattung“ versteht man den ersten Satz Kleidung für das Neugeborene. In Größe 50 oder 56 solltet ihr 5 bis 8 Bodys (im Winter langärmlig, im Sommer kurzärmlig), 5 Strampler (im Winter mit Fuß und Arm, im Sommer ohne Fuß), 3 bis 4 Paar Strumpfhosen im Winter bzw. im Sommer Söckchen, 2 bis 3 bequeme Hosen mit weichem Bund, 2 bis 3 Wickeljäckchen (Dicke je nach Jahreszeit), ein leichtes bzw. ein wärmeres ÍMützchen, eine „Ausgangsgarnitur“ (Babyoverall im Winter, leichtes Jäckchen im Sommer), 2 Schlafanzüge (Dicke auch je nach Saison) und unbedingt ein Schlafsack (im Winter mit Daunen) für die Nacht.
Braucht ein Baby ein eigenes Zimmer?
Ein eigenes Zimmer braucht ein Baby nicht unbedingt am Anfang, da die allermeisten Säuglinge die ersten sechs bis zwölf Monate im Elternschlafzimmer schlafen. Nur ein eigenes Bettchen (viele Eltern bevorzugen ein Beistellbett) und eine Wickelkommode/Wickelmöglichkeit sind wirklich notwendig.
Auch ein Windeleimer, eine Babybadewanne, Pflegeprodukte, ein Kinderwagen und eine Autoschale sollten Teil der Grundausstattung sein.
Den passenden Babynamen finden
Marie oder Magdalena? Tom oder Tassilo?
Das mit der Namenswahl fürs Baby ist nicht so einfach. Ihr steht vor der verantwortungsvollen Aufgabe, einen Babynamen zu finden, der euer Kind sein ganzes Leben lang begleiten wird.
Wenn ihr auf die folgenden Dinge achtet, wird euch die Wahl garantiert leichter fallen: Wie klingt der Babyname zusammen mit eurem Nachnamen? Gefällt euch die Herkunft bzw. die Bedeutung des Namens? Gefällt euch die Kurzform des Namens? Wollt ihr einen beliebten oder einen eher ungewöhnlichen Namen für euer Kind (Namenscharts angucken!)? Hat der Name unangenehme Assoziationen?
Und last but not least: Passt der Babyname auch zu einem Erwachsenen?
Gesundheit und Pflege in der Schwangerschaft
Schwanger sein bedeutet nicht krank sein. Aber eine Schwangerschaft ist anstrengend für den Körper, denn er vollbringt wahre Höchstleistungen. Auch für die Psyche kann eine Schwangerschaft schon mal aufreibend sein.
Lasst es euch daher gut gehen, schlaft viel, seid oft an der frischen Luft, treibt sanften Sport, ernährt euch gesund und ausgewogen, pflegt eure Haut (besonders am Bauch) mit Ölen und Lotionen, lest und faulenzt, verbringt Zeit mit Freunden und Familie. Wenn das Baby erst einmal da ist, bleibt weniger Zeit für euch selbst –ab dann steht nämlich ein kleines Menschlein im Mittelpunkt eures Lebens.
Vorbereitung auf die Geburt
Jede Geburt ist einzigartig und wenig planbar. Ihr könnt euch aber darauf vorbereiten.
In einem Geburtsvorbereitungskurs (gibt es auch als Partnerkurse mit dem werdenden Papa) werdet ihr über den Ablauf einer Geburt informiert, erfahrt welche Arten der Geburt (Spontangeburt, Kaiserschnitt, Hausgeburt etc.) es gibt, lernt Atemübungen kennen und könnt die kursleitende Hebamme ausfragen und löchern. Es gibt werdende Mütter, die auf Schwangerschaftsyoga zur Entspannung vor der Geburt oder auf Akupunktur schwören. Ihr solltet euch außerdem über das Thema Schmerzlinderung informieren und Gedanken machen, ob eine PDA für euch in Frage kommt.
Eure Kliniktasche sollte ab spätestens der 36. Schwangerschaftswoche gepackt neben eurem Bett stehen. Unbedingt einpacken solltet ihr mehrere Nachthemden (am besten mit Knöpfen vorne zum Stillen), bequeme Jogginghosen, T-Shirts und eventuell einen Morgenmantel. Auch dicke Socken, eine Lieblings-Strickjacke, Hausschuhe und ein komplettes Babyoutfit (Body, Strampler, Mützchen, evtl. Strumpfhose und Jacke) für den Tag der Entlassung solltet ihr nicht vergessen.